Die Armocacia rusticana, der Meerrettich, wurde im Jahre 2021 zur Heilpflanze des Jahres gekürt! Weshalb ihm dieser Titel zugesprochen wurde und wie du ihn zuhause am besten verwendest, erfährst du kurz und knackig in diesem Artikel.
Meerrettich, wer bist du?
Der Meerrettich zählt zu den Kreuzblütengewächsen (sprich, verwandt mit Brokkoli, Wirsing, Kohl & Co.) und ist eine robuste Pflanze, welche seit dem Mittelalter gezielt bei uns angebaut wird. Seinen Ursprung findet der Meerrettich in Süd- und Osteuropa.
Woher der Meerrettich seinen Namen hat, ist umstritten. Die einen meinen, er käme davon, dass die Wurzel gerne an den Meeresküsten wachse. Andere verkünden, er sei aus dem altdeutschen Wort "Mähre" (Mähre = Pferd, Gaul) entstanden, was auch die englische Bezeichnung "Horseradish" erklären würde. Oder aber, der Rettich erhielt seinen Namen vom slawischen Wort "Kren", was sowohl als Synonym für "Wurzel" verwendet werden kann, als auch für das Wort "weinen".
Der in Sushi-Gerichten beliebte Wasabi ist im übrigen ein Verwandter des hiesigen Meerrettichs. Im Gegensatz zum weissfleischigen europäischen Rettich, ist der japanische Grün in Farbe und etwas intensiver im Geschmack.
Wirkstoffe
Die Wirkstoffe des Meerrettichs sind stark und, wenn wir den frischen Meerrettich verarbeiten, auch sehr deutlich. Seine ätherischen Öle sind in den Atemwegen extrem spürbar und treiben uns die Tränen aus den Augen. Die in hoher Konzentration enthaltenen Senföle wirken u.a. antibiotisch, deshalb wird der Meerrettich auch als „Penicillin des Gartens“ beschrieben. Die Wirkstoffe sind allgemein immunstärkend und helfen bei Infekten von Atem- und Harnwegen. Er wird also zur genau richtigen Jahreszeit im Herbst geerntet, wenn unser Körper in der Erkältungs- und Grippezeit mit diesen natürlichen Wirkstoffen unterstützt werden kann.
Ernte
Unser Meerrettich wächst im Kräutergarten und er fühlt sich dort auch ziemlich wohl. Wir haben ihn Anfang November geerntet, d.h. die Wurzel muss recht aufwändig ausgegraben werden, weil sie leicht bricht.
Küche
In unserer Küche haben wir ihn (unter Tränen) zu einer veganen Meerrettichpaste verarbeitet und haltbar gemacht. Die würzige und scharfe Paste kann vielfältig in der Küche eingesetzt werden:
Vegetarisch/vegan: zu Frischkäse, Quark, Eier. Zu Rohkost- und gekochten Salaten wie Kartoffeln, Randen, Rüebli, Chicoree, Nüssli- und Rucolasalat. Auch gekochtes/gedünstetes Gemüse wie Rosen-, Grün- und Federkohl, Kartoffelsuppe oder Püree lässt sich schmackhaft kurz vor dem Servieren mit Meerrettich würzen.
Fleisch: zu Tafelspitz, Wild, Roastbeef, Siedfleisch, Rindsfilet
Fisch: zu Lachs, Forelle, Rauchaal, Steinbutt, Seelachst, Rotbarsch, Zander
Magst du kosten? Du findest unsere mit Liebe zubereitete Meerrettichpaste im Online Shop von der Wirkstatt Auboden. Hast du Anregungen oder Fragen zur heiligen Meerrettichpflanze? Schreib uns gerne eine Email.
Autorinnen: Heidi R. und Sonja M.